Sexologische Beratung nach dem körperorientierten sexualwissenschaftlichen Modell Sexocorporel
Alles was wir fühlen und denken spiegelt sich im Körper wieder und umgekehrt
Ich arbeite mit dem körperorientierten sexualwissenschaftlichen Modell Sexocorporel von Jean Yves Desjardin. das sich mit dem sexuellen Verhalten von Frauen und Männern beschäftigt.
Dieses Modell sexueller GESUNDHEIT ermöglicht in der sexualtherapeutischen Arbeit von den bereits vorhandenen Fähigkeiten des Menschen auszugehen.
Dieses sind Ressourcen, die sich jeder durch eigene individuelle Lernschritte angeeignet hat. Diese Lernschritte, beginnen im Kindesalter (die kindliche und die Erwachsenen Sexualität muss man unterscheiden) und werden im Laufe eines Menschenlebens durch eigenes Lernen erweitert.
Die Unterscheidung der mentalen und sexuellen Gesundheit ist Basis des Sexocorporel-Konzepts. Prof. Jean-Yves Desjardins entwickelte den Sexocorporel am Département de séxologie de l’Université du Québec in Montréal, der weltweit einzigen sexologischen Fakultät, welche er 1968 gemeinsam mit Prof. Claude Crépault gründete.
Dieses Modell erlaubt eine sexologische Evaluation aller Komponenten, welche in der menschlichen Sexualentwicklung zusammenspielen. Dies ist die Voraussetzung, um KlientInnen, ausgehend von deren sexuellen Anliegen, Fähigkeiten zu vermitteln, welche ihnen eine Verbesserung der sexuellen Gesundheit ermöglichen.
«Hirn–Körper», «Körper–Hirn» sind untrennbar verbunden und bilden eine Einheit
Der Sexocorporel betrachtet den Menschen als körperliche und seelische, untrennbare Einheit, unterscheidet jedoch aus wissenschaftlichen Gründen den expliziten Körper – den sichtbaren, bewegbaren Körper, die Sinnesempfindungen etc. – und den impliziten Körper – die Wahrnehmungen, Emotionen, Gedanken, Fantasien etc.
So beeinflusst etwa der Erregungsmodus, also die Art, wie sich ein Mensch körperlich erregt, das sexuelle Erleben und die sexuellen Vorstellungen und Phantasien
Ein Modell das sexuelle Entwicklung ermöglicht
Die menschliche Sexualentwicklung – der Sexualisierungsprozess – dauert von der frühesten Kindheit bis ins Alter.
Sie verläuft ähnlich wie die Entwicklung von Motorik, Affektivität, Intelligenz oder Sprache über eine Vielzahl von persönlichen Lernschritten. Die Hirnreifung spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Auseinandersetzung mit der Umwelt.
Der Sexualisierungsprozess beginnt mit dem bereits vorgeburtlich angelegten Erregungsreflex. Das heißt, es finden genitale Aneignungen statt, die sich über Wiederholungen verfestigen und die Lustfunktion ermöglichen.
Ausgehend von der Exploration des eigenen Geschlechts sowie von genitalen Spielen unter Gleichen und mit dem andern Geschlecht, entwickelt sich die Wahrnehmung der eigenen Geschlechtszugehörigkeit und der Geschlechterdifferenz.
Wie jede Entwicklung verläuft auch die Sexualentwicklung wellenförmig und lebenslang über neue Entdeckungen und über das Festigen von bereits Gelerntem durch Wiederholen oder Zurückgreifen auf frühere Entwicklungsstufen. Körperliche Veränderungen in den verschiedenen Lebensphasen – etwa der «hormonelle Sturm», der die Pubertät einleitet – sowie Krankheiten und Behinderungen erfordern neue sexuelle Lernprozesse mit sich und andern.
Keine menschliche Fähigkeit wird in ihrer Entwicklung von den Eltern und der Gesellschaft so wenig unterstützt, begleitet und verstanden wie die der Sexualität. Während die ersten Gehversuche intensiv gefördert und mit viel Emotionalität und Zuspruch begleitet werden, rufen die ersten Erkundungen auf genitaler Ebene nach wie vor eher zwiespältige Gefühle, Verunsicherung oder Ablehnung hervor. Eltern sind bei Entwicklungsverzögerungen in der motorischen oder sprachlichen Entwicklung rasch beunruhigt, da sie über diese Prozesse gut informiert sind. Hingegen fühlen sich die meisten eher erleichtert, wenn sich ihr Kind nicht allzu sehr mit seiner Genialität befasst.
Manchmal kommt man, wie auch in anderen Bereichen des Lebens, an eine Grenze, wo das bereits erlernte nicht mehr ausreicht. Und genau dort haben sie die Möglichkeit neues dazu zu lernen.
Dieses Konzept bietet die Möglichkeit auf den bereits vorhandenen Ressourcen aufzubauen und neues dazu zu lernen.
Je mehr Möglichkeiten der Mensch zur Verfügung hat, umso besser und leichter geht er durch das Leben.