Viagra & Co: Was Potenzmittel wirklich leisten – und was nicht

Potenzmittel gelten oft als schnelle Lösung bei Erektionsproblemen. Doch was viele Männer nicht wissen: Die Wirkung ist rein körperlich indem die Penis Schwellkörper besser durchblutet werden – das eigentliche Problem liegt oft tiefer.

In diesem Artikel erfährst du, wann Viagra & Co helfen können, wo ihre Grenzen liegen und warum eine ganzheitliche Sicht auf Sexualität oft der nachhaltigere Weg ist.

Erektionsstörungen gehören zu den häufigsten Anliegen, mit denen Männer sich an mich in der sexualtherapeutischen Praxis wenden. Doch bevor sie den Weg in eine ganzheitliche Begleitung finden, folgt oft ein anderer erster Schritt: der Klick zu Dr. Google.

Dort suchen viele diskret nach schnellen Lösungen – Pillen, Tipps, Hausmittel. Bleibt der Erfolg aus oder verunsichern widersprüchliche Informationen, wenden sich viele an ihren Hausarzt oder Urologen. Diese leisten wichtige medizinische Arbeit – aber wenn es um die komplexe Verbindung zwischen männlicher Sexualität, Identität und Emotion geht, endet die Unterstützung oft beim Rezeptblock.

Der Griff zur Pille – verständlich, aber nicht genug

Ein Potenzmittel scheint in diesem Moment wie die rettende Lösung: Es verspricht Standfestigkeit, Zuverlässigkeit und Kontrolle. Tatsächlich kann ein Medikament wie Viagra oder Cialis kurzfristig helfen. Es stärkt das Selbstvertrauen, lindert Versagensängste und reduziert Stress und den Druck im Bett. Doch genau dieser Effekt ist meist nur vorübergehend.

In meiner Praxis erlebe ich oft: Männer beenden die Einnahme wieder – sei es, weil die Wirkung nachlässt, Nebenwirkungen auftreten oder weil sie erkennen, dass das eigentliche Thema tiefer liegt. Sie spüren: Das Problem ist nicht (nur) körperlich – es betrifft auch ihr Selbstbild, ihre Beziehung zum eigenen Körper, ihre Sexualbiografie.

Potenzmittel – was sie können (und was nicht)

In Österreich sind Potenzmittel wie Viagra®, Cialis®, Levitra® oder Spedra® verschreibungspflichtig. Sie gehören zur Gruppe der PDE-5-Hemmer und wirken durch eine verbesserte Durchblutung im Penis.

Wichtig: Diese Medikamente wirken nur bei sexueller Erregung – der „Dauerständer“ aus dem Film ist ein Mythos.

Wirkweise & Unterschiede:

  • Viagra® (Sildenafil): Wirkung nach 30–60 Minuten, hält 4–6 Stunden
  • Cialis® (Tadalafil): Für den täglichen Gebrauch geeignet, ermöglicht spontane Sexualität
  • Levitra® (Vardenafil): Schnelle Wirkung, gute Verträglichkeit
  • Spedra® (Avanafil): Wirkung schon nach 20 Minuten, hält 4–5 Stunden

Die Einnahme kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein:

  • Bei diagnostizierter Erektionsstörung (über 3 Monate hinweg)
  • Bei psychischen Auslösern wie Stress, Angst oder Leistungsdruck
  • Bei Testosteronmangel (ärztlich nachgewiesen)
  • Bei körperlichen Erkrankungen wie Diabetes oder Gefäßstörungen

Nicht geeignet sind Potenzmittel:

  • Bei gleichzeitiger Einnahme von Nitraten (z. B. Nitroglycerin)
  • Nach frischem Herzinfarkt oder bei schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Bei starken Leber- oder Nierenproblemen
  • Bei Unverträglichkeiten gegenüber Inhaltsstoffen

Potenzmittel – nur ein Teil der Lösung

So hilfreich Medikamente im ersten Moment auch sein können – sie lösen nicht das eigentliche Problem. Sie können unterstützen, aber nicht verändern, wie ein Mann Sexualität erlebt oder mit Druck, Angst und Selbstzweifeln umgeht.

Genau hier setzt eine ganzheitliche Sexualtherapie an. In meiner Arbeit mit dem körperorientierten Modell Sexocorporellernen Männer, ihre sexuelle Erregung selbst zu regulieren. Sie erfahren, wie sie über Atmung, Muskelspannung, Körperhaltung und innere Bilder Einfluss auf ihr Erleben nehmen können – ganz ohne Medikamente.

Fallbeispiel: „Ich dachte, ich sei kaputt,plötzlich kann ich meine Erektion nicht mehr steuern.“

Markus*, 38 Jahre alt, kam zu mir, nachdem er über ein Jahr lang unter Erektionsproblemen gelitten hatte. Die verordneten Potenzmittel halfen – kurzzeitig. Doch die Angst, wieder zu „versagen“, blieb. Die Frustration wurde zur Selbstverachtung. In der Therapie lernte Markus, seine körperlichen Reaktionen zu verstehen und durch gezielte Übungen mit ihnen zu arbeiten. Schritt für Schritt wuchs sein Vertrauen – nicht in ein Medikament, sondern in sich selbst.

Heute sagt er:
„Ich habe gelernt, Kontrolle über meine Erektion zu gewinnen, meine Sexualität neu zu entdecken und zu genießen – ohne Druck und ohne Medikamente. Meine Männlichkeit fühlt sich besser an als zuvor!“

(*Name geändert)

Wenn die Erektion nicht mehr „von selbst“ kommt

Zwischen dem 14. und 25. Lebensjahr erleben viele Männer ihre Sexualität als selbstverständlich. Die Erektion funktioniert „von allein“, fast wie ein Reflex. Diese Phase entspricht der biologischen Fortpflanzungszeit – der Körper arbeitet wie auf Autopilot.

Doch mit den Jahren, durch Stress, Beziehungsthemen, körperliche Veränderungen oder emotionale Blockaden, verändert sich die Erregbarkeit. Viele Männer sind darauf nicht vorbereitet. Sie wissen nicht, wie sie aktiv zur sexuellen Erregung beitragen oder die Erektion bewusst steuern können. Die Folge: Ein hoher innerer Druck entsteht – der paradoxerweise genau das blockiert, was man erreichen will.

Der Weg zu einer neuen sexuellen Kompetenz

In meiner sexualtherapeutischen Arbeit lernen Männer wieder ihre Erektion zu forcieren, zu steuern und zu kontrolliern.Sexualität wird wieder erlernbar. Männer entwickeln ein neues Körperbewusstsein, lernen Spannung zu regulieren, ihre Atmung gezielt zu nutzen, fantasievoll mit ihrer Lust umzugehen. Die Erektion wird wieder erlebbar – nicht als „Leistung“, sondern als Teil lebendiger Sexualität.

Diese Arbeit richtet sich an Männer:

  • die ihre Sexualität tiefer verstehen möchten
  • die unter funktionellen Erektionsstörungen leiden
  • die sich selbst (wieder) vertrauen wollen – unabhängig von Medikamenten

Du bist nicht allein

Wenn du selbst betroffen bist oder das Thema Erektion auf einer tieferen Ebene verstehen möchtest, lade ich dich ein, Kontakt aufzunehmen. In einem geschützten, professionellen Rahmen begegnen wir deinem Anliegen mit Respekt, Klarheit und einem Ziel: Dich in deine männliche Kraft zurückzuführen – mit deinem Körper, deiner Lust und deinem Potenzial.


Kontakt aufnehmen
Du möchtest mehr erfahren oder ein Erstgespräch vereinbaren?
Schreib mir direkt über das Kontaktformular oder vereinbare persölich einen Termin.

zurück zur Übersicht