TURN me ON…Erregung…Erregung…

Erregung ist auf körperlicher Ebene ein reflexhaftes Geschehen, das durch bestimmte Reize ausgelöst wird. Doch sie führt nicht automatisch zur Entladung zum Orgasmus.

Jeder hat sich in seiner Kindheit seine eigene Technik oder seinen eigenen Erregungsmodus entwickelt, um den Punkt der maximalen Erregung zu erreichen, bevor es zur Entladung/Orgasmus kommt.

Diese individuellen Strategien können das sexuelle Erleben beeinflussen und spielen eine wichtige Rolle für ein erfülltes Sexualleben.

 

Es gibt verschiedene Wege, um zum Ziel des Höhepunktes zu gelangen. Einige sind direkter und effizienter, während andere, obwohl sie sinnlich und lustvoll sind, den Höhepunkt nicht erreichen. Es ist eine wichtige Fähigkeit und Kompetenz, den Weg von der Erregung bis zum Höhepunkt als eine lustvolle erotische Reise zu gestalten. Diese Fähigkeit kann immer weiterentwickelt und verbessert werden.

Es gibt fünf verschiedene Parameter, auch Erregungs-Modi genannt, die helfen können, die Erregung zu steigern und schließlich in einem Orgasmus zu entladen - oder auch nicht.

Über die Körperspannung zum Orgasmus (Anspannungsmodus)

Dieser Anspannungsmodus beinhaltet eine intensive, hohe Körperspannung während sexueller Aktivitäten. Dabei bleibt der Körper oft unbeweglich. Die Erregung wird schnell ausgelöst und führt zu einer zügigen Entladung. Oft wird dabei großer Druck auf das Geschlecht ausgeübt. Dieser Modus wird vor allem bei der Selbstbefriedigung angewendet. Jedoch kann er seine Grenzen haben, wenn es darum geht, Sex mit einem Partner zu erleben, da er wenig Raum für körperliche Interaktion und emotionale Verbindung lässt.

Durch steigernde Berührung zum Orgasmus (mechanischer Modus)

Durch den mechanischen Modus, wird der Orgasmus durch eine steigernde Berührung erreicht. Dabei erfolgt ein mechanisches Reiben direkt am Penis oder der Klitoris. Die Bewegungen sind monoton und der Rhythmus wird durch schnelles Reiben beschleunigt.

Dieser Modus ist sehr effizient und führt schnell zum Orgasmus. Allerdings können beim Geschlechtsverkehr mit einem Partner Schwierigkeiten auftreten.

Männer können relativ schnell zum Höhepunkt kommen und ejakulieren, während Frauen möglicherweise gar nicht zum Höhepunkt gelangen können, da sie nur durch diese spezielle Form der Berührung erregt werden, die der Partner möglicherweise selten beherrscht oder die möglicherweise nicht kompatibel ist, wenn sie zu zweit ist.

Mit einem „Helferlein“ zum Orgasmus (Vibrationsmodus bei Frauen)

Der Vibrationsmodus kann für einige Menschen prickelnd sein, da er das Genital mit einem Vibrator bis zum Höhepunkt stimuliert. Allerdings kann dabei vernachlässigt werden, andere Berührungen am Körper zu genießen.

Die Gefahr besteht darin, dass man für Berührungen des Partners oder Selbstberührungen unempfänglich wird und immer auf den Vibrator angewiesen ist. Frauen, die Schwierigkeiten haben, beim Sex mit dem Partner zum Orgasmus zu kommen, empfehle ich, den Gebrauch des Vibrators einzuschränken. Dadurch können sie einen anderen Zugang finden und anderen Rezeptoren die Möglichkeit geben, wieder aktiv zu werden.

Mit Bewegung und tiefer Atmung zum Orgasmus (ondulierender Modus)

Tanzen Sie gerne? So ist es hier mit diesem Modus. Im ondulierenden Modus ist der Körper in eine weiche, fließende Bewegung versetzt, ähnlich einem sinnlichen, langsamen Tanz. Durch diese Bewegungen wird der Körper angenehm warm, glücklich und zufrieden. Dieser spezielle Modus ermöglicht auf der Partnerschaftsebene eine innige, liebevolle Verbindung, die reich an Zärtlichkeit und Nähe ist.

Viele beschreiben es als eine lustvolle Verschmelzung mit dem anderen. Es ist ein wunderbarer, inniger Modus. Allerdings fehlt hier der Fokus auf die Steigerung der sexuellen Erregung, was möglicherweise dazu führen kann, dass es nicht zum Orgasmus kommt.

Mit vollem Körpereinsatz zum Orgasmus (wellenförmiger Modus)

Die Königsdisziplin!

Im wellenförmigen Modus, der als Königsdisziplin angesehen wird, nutzt der Körper sein volles Potenzial. Atmung, Bewegung, Rhythmus sowie Anspannung und Entspannung werden kreativ kombiniert. Die Erregung wird durch gezielte Bewegungen des gesamten Körpers gesteigert, wobei das Becken besonders betont wird, ähnlich einer wellenförmigen Schaukel (Beckenschaukel), was zu einer lustvollen und befriedigenden Entladung führt. Dies wird durch eine ausgewogene Balance zwischen Anspannung und Entspannung sowie tiefer Atmung ergänzt.

Es geht auch darum, alle Sinne einzusetzen: Sehen, riechen, hören, schmecken, fühlen. Dabei steht der Wunsch, die Lust und die aktive Beteiligung beider Partner im Vordergrund. Es ist die Begegnung zweier gut abgestimmter und trainierter Körper, ähnlich Instrumenten, die gemeinsam ein harmonisches Duett spielen und Lust auf mehr machen.

"Die Reise zur sexuellen Erfüllung: Kontinuierliche Weiterentwicklung durch Sexualtherapie"

Unabhängig davon, welchen Modus Sie derzeit praktizieren, ist es möglich, ihn kontinuierlich weiterzuentwickeln, besonders mit Hilfe von Sexualtherapie. Das Ziel ist stets, dass die Reise zum Höhepunkt für Sie und Ihren Partner eine lustvolle und befriedigende Erfahrung bleibt.

Durch die Arbeit mit einem Therapeuten können Sie neue Techniken und Herangehensweisen erkunden, um Ihre sexuelle Erfüllung zu steigern. Dies kann das Erlernen neuer Bewegungen, das Vertiefen Ihrer Atmungstechniken oder das Entdecken neuer erogener Zonen beinhalten.

Die Sexuall Therapie bietet einen sicheren Raum, um über Wünsche, Bedürfnisse und eventuelle Herausforderungen offen zu sprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. Letztendlich geht es darum, eine intime und befriedigende Verbindung zu Ihrem Partner aufzubauen und Ihre sexuelle Erfahrung zu bereichern.

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